Diskussion mit den Bürgermeisterkandidaten Lübbens

Lübben, 09.02.2010: Am 8. Februar 2010 luden der Kreisverband von Bündnis 90 / Die Grünen die drei Bürgermeisterkandidaten für Lübben und interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Fragestunde im Hotel Spreeblick ein. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung, um mehr über die Kandidaten und dere politischen Agenda für Lübben zu erfahren und für ihre Wahl am 21.02.2010 Entscheidungsgrundlagen mitzunehmen.

Drei Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters

Nach einer kurzen Vorstellung der Kandidaten (v.l.n.r.) Peter Schneider (SPD), leitender Mitarbeiter des Amtes Unterspreewald und Stadtverordneter in Lübben, Reinhard Krüger (Die Linke), Polizist und Kreistagsabgeordneter sowie Lothar Bretterbauer (CDU), amtierender Bürgermeister stellten sie sich den Fragen von Andreas Rieger (Bündnis 90 / Die Grünen):

Umgehungsstraße: weitgehende Einigkeit

Beim Thema Umgehungsstraße herrschte unter den Diskutanten weitgehend Einigkeit. Die vor einigen Jahren geplante innerörtliche Entlastungsstrasse wurde nicht als Alternative zur grossen, das Biospärenreservat schneidenden Umgehungsstrasse gesehen. Bürgermeister Lothar Bretterbauer sieht aufgrund der notwendigen Planungen und Gutachten eine mögliche Realisierung der Umgehung nicht vor 2017.

Wasserreich Spree: Konzept noch unklar

Alle drei Kandidaten wollen sich nur dann für das Wasserreich Spree weiter einsetzen, wenn die Landesregierung ein klares Bekenntnis zu diesem Projekt ablegt und entsprechend Geld bereitstellt. Wie sich die Kandidaten den Betrieb des Besucherinformationszentrums vorstellen blieb allerdings trotz Nachfragen des Publikums offen. In der Diskussion mahnte der Kreisvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen, Andreas Rieger die mangelnde Einbindung des Naturschutzes an: „Ein Projekt, das den Spreewald thematisiert und hier realisiert werden soll, kann den Naturschutz nicht ausblenden, sondern muss vielmehr die Verbände wie NABU und BUND in die Projektentwicklung als fachliche Berater einbinden“.

Spreearena: Noch auf der Suche

Für die Spreearena wollen alle eine privatwirtschaftlich Lösung, die nach einhelliger Meinung schwierig werden könnte, da der Markt im Sportsegment in Lübben gut besetzt ist und öffentliche Förderung nicht zur Verdrängung privater Anbieter führen darf. Neue Idee zu diesem Thema konnten die Bürgerinnen und Bürger aber leider nicht mit nach Hause nehmen.

Klinik am Frauenberg: nicht zuständig

Für die Probleme rund um die Klinik am Frauenberg sieht sich keiner der Kandidaten zuständig, da sich diese Liegenschaft mittlerweile in Privatbesitz befindet und die Kommune keine Handlungsmöglichkeit besitzt. Wenn dann müsste der Landkreis als Veräusserer die damals abgeschlossenen Verträge prüfen. Auf Nachfrage kann sich Herr Schneider (SPD) vorstellen, das Gespräch mit dem Eigentümer zu suchen.

Jugendarbeit: Genug getan?

Beim Thema Jugendarbeit sind sich die Kandidaten ebenfalls einig, dass es genügend Angebote für Jugendliche, wie Sportvereine und Kultureinrichtungen, in Lübben gibt. Dem Wegzug gerade junger Menschen inLübben wird nach einhelliger Meinung mit dem derzeitigen Angebot entschieden entgegen getreten. Ideen wie verlorene Jugendliche wieder in die Gesellschaft integriert werden können, wurden leider nicht entwickelt.

Energie und Klimawandel: Erste Lichtblicke

Beim Thema Energie und Klimawandel begnügen sich alle Kandidaten mit in Aussicht gestellten Einzelprojekten, die auf Fotovoltaik und Geothermie aufbauen. Eine Antwort der Kandidaten auf den Klimawandel war die geplante Stärkung der kommunalen Stadtwerke (SÜW Lübben) mit ihrem Angebot einer flächendeckenden Energieberatung. Lothar Bretterbauer (CDU) möchte eine Klimaschutzstrategie aufbauen. Andreas Rieger (B90/Grüne) regte an den kommunalen Gebäudebestand konsequent auf Einsparpotenziale zu untersuchen und bei baulich notwendigen Instandsetzungen den Betriebskostenaspekt immer mitzudenken. Einzelne Bezirke in Berlin realisieren dies bereits und erzielen nach einer Anschubfinanzierung überwiegend selbsttragende Einspareffekte.

Finanzen: Sparen - aber wie?

Beim Thema Finanzen wollte keiner der Kandidaten sich zu konkreten Einschnitten bekennen, wenngleich klargestellt wurde, dass es deutliche Einschnitte geben werde. Wahrscheinlich werden diejenigen Themen und Projekte den kürzeren ziehen, die keine Lobby in Verwaltung und Stadtverordnetenversammlung haben.

Prioritäten für die nächsten Jahre

Herr Bretterbauer (CDU) sieht als Priorität für die nächste Legislatur die Realisierung der Umgehungstraße, Herr Krüger (Die Linke) ist sich noch nicht sicher und Herr Schneider (SPD) möchte durch vorbereitete Planungen die Akquise vieler Fördermittel erreichen, wofür ließ er jedoch offen.

Fazit: Eine gelungene Veranstaltung - aber keine leichte Wahl

Gegen 22.00 Uhr endete die Veranstaltung, die von wenig Kontroversen oder Konzepten der Kandidaten geprägt war. Vor diesem Hintergrund bei der Wahl die richtige Entscheidung für Lübben zu treffen, dürfte für die Wählerinnen und Wähler schwierig werden.

Abschließend sprach Andreas Rieger (B90/Grüne) den Kandidaten für Ihre Auskünfte und dem Publikum für sein reges Interesse seinen Dank aus und verband diesen mit der Erwartung, dass der künftige Bürgermeister für alle Themen in Lübben ein echter Ansprechpartner ist.

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